Tierisches

Home
Nach oben

 

 

"Zoologisches und Unlogisches"

Tierische Reimereien

 

PETERS WOLF


Ein Wolf, ein kleiner, stand in einem Garten
- tat sehnsuchtsvoll aufs Mittagessen warten -,
und Mama Wolf stellt unserm lieben Knilch
vor die Tür ein Schälchen fetter Milch.

Die Ente, frech und durstig obendrein,
denkt bei sich selbst: "Wie fein - wie fein!",
verscheucht den kleinen Wolf mit scharfen Schnabelhieben,
und in der Schale ist kein Restchen Milch geblieben.

Der Komponist erzählt, wies weiterging,
als Peter dann den Papa unsres Wölfchens fing.
Doch dieser wollte nur das Wölfchen rächen - ist das schlecht?
Man sieht: Die Welt ist häufig ungerecht!

 

WO LEBT DAS KROKODIL?

Das Krokodil
das lebt, so will
der Reim es schon, im Nil.
Jedoch es lebt noch anderswo,
zum Beispiel am Amazonas
und auch in unserm großen Zoo,
da, wo es feucht ist oder nass.
Doch leider lebt es auch, das ist schon lange große Masche,
an Damen, seis als Schuh, sei es als Krokotasche.

 

IGEL UND HASE

Ein Igel, der war sehr verliebt
in ein kleines Häschen,
doch bei dem ersten Kussversuch
zerstach er dem das Näschen.
Das Häschen wollt nie mehr nen Kuss,
weil Liebe so sehr weh tun muss.
Dem Igel war das eine Lehre,
er suchte sich nun seinesgleichen;
denn Igel haben lange Schnäuzchen,
sich unverstochen zu erreichen.

 

IGEL IM GLÜCK

Dem Igel, der im letzten Jahr
dem Hasen Beine machte,
dem sträubte sich sein Stachelhaar,
wenn er nur daran dachte,
wie seine Igelkinderschar
sich damals fast totlachte.

So schmiegt sich unser Igelpaar
zusammen, und ganz sachte
sagt er zu ihr: "Was ist denn schon dabei,
wenn zwei Verliebte jetzt im Wonnemonat Mai
zusammenrücken
und voll Entzücken
nur daran denken,
ihr Herz zu schenken?

Und kommt vorbei ein naseweiser Hase,
dann dreh'n wir dem gemeinsam eine Nase!"

 

WARUM SPUCKEN LAMAS EIGENTLICH?

Man sagt, die Indios im fernen Südamerika,
die kennen keinen Wagen, weil das Rad
niemals erfunden wurde da;
und dass so mancher schmale Pfad
durch Dschungel, über weite Steppen
und in den Anden lange Treppen
für Lamas sind, die dort auf allen Vieren
die schwersten Lasten transportieren.
Dies stimmte früher - ich wags kaum zu sagen,
dass heute auch die Indios in Lastkraftwagen
auf endlos langen Autostraßen
durch ihre wunderschöne Landschaft rasen.
Außer für warme Mäntel oder Decken
sind die Lamas heut entbehrlich;
ich find das wirklich schade - ehrlich!
So kommt es auch, dass Lamas heut verächtlich spucken,
wenn sie was rundes - seis ein Rad seis ein Gesicht - angucken.

 

MÜCKEN LOS

Die Mücke summt - hat mir schon Arm und Bein zerstochen
- (war wohl in meinen Schlafanzug gekrochen) -
ums Ohr verfolg ich ihres Summens Lauf;
ganz plötzlich wird es lauter - dann hörts auf.
Ich schlage zu - patsch! - ist sie tot?
am Morgen klebt sie an der Backe, bräunlich-rot.

 

SCHWEIN GEHABT

Ein Ferkel, war es noch so klein,
das wurde irgendwann ein Schwein;
und war es ganz besonders schlau,
dann wurd aus ihm ne fette Muttersau,
denn mit nem flotten Eber - ist doch klar -
gabs wieder eine rosarote Ferkelschar.
So ging es früher zu, beim Schweinehirt am Bauernhof;
den meisten Schweinezüchtern ist das heute viel zu doof:
die Ferkel dürfen nicht mehr rechte Schweine werden,
sie leben eingepfercht und nicht mehr frei in Herden.
Und wenn dann eins mal nicht beizeit zum Schlachthof trabt,
dann hat es wirklich Schwein gehabt.

 

KLEINE ESELEI

Der Esel hat vier Beine, um zu laufen,
ein graubehaartes Maul, bekanntlich fürs Geschrei
und auch zum Saufen.
In Spanien trägt des Esels breiter Rücken Trauben und Tomaten;
im Märchen kackt der Esel-Streck-Dich goldene Dukaten.
Auch lange graue Ohren hat der Esel - und er hört drum gut -
doch weiß man niemals, was er jetzt auf nachher tut.
Zwar zählt den Esel man gemeinhin zu den zahmen Tieren,
doch bockt er oft - läuft garnicht -
hüpft gar empor mit allen Vieren.
Auch ich hab einen treuen, manchmal störrischen
- jedoch der meine,
der ist aus Draht und hat zwei Räder statt der Beine.

 

ÄFFCHENS UNGLÜCK IM GLÜCK

Ein Affe klettert auf einen Baum
und in dem höchsten Gipfel,
da überrascht ihn ein kleiner Traum;
er steckt nen winzigen Zipfel
von ner Banane zwischen die Lippen
und beginnt sich in den Schlaf zu wippen.
Da träumts ihm von Afrikas endlosen Weiten,
wie andere Affen mit ihm streiten,
wer höher klettern und weiter hüpfen
und bessre Seile aus Lianen knüpfen
und schneller Kokosnüsse aufklopfen
und mehr Kokosmark ins Maul kann stopfen.
Er meint den Gesang einer Äffin zu hören,
die ihm die Sinne will betören.
Da hat es plötzlich laut gekracht,
er ist beim Wippen vom Baum gefallen;
Besucher und Wärter ham schallend gelacht,
- da hat er sich geschämt vor allen.

 

KINDERWUNSCH

Ach wär ich doch ein Elefant und hätte einen Rüssel,
dann könnte ich im Zoo das Wasser schlürfen aus der Schüssel,
ich dürfte mit dem Wasser ins Gesicht der Leute prusten.
"Nimm doch die Hand vorn Mund beim Gähnen oder Husten!"
tät keiner sagen, wenn ich wär ein großer Elefant,
nen Zehner oder n Markstück würd mir reichen jede Hand.
Und wär ich in nem Zirkus und nicht im Zoo,
würd jeder klatschen, wenn ich mich nur setzte auf den Po.
Ach wär ich doch ein Elefant, son richtig großer, grauer,
hätt ich nen größern Kopf als ihr und wär drum auch viel schlauer.

 

 

 

© Dr. Rüdiger Krüger, Rheda-Wiedenbrück 2006
Kontakt: mailto:siegfriedcarl@hotmail.com
letzte Änderung: 23.07.00

Wichtiger Hinweis zu allen Links dieser Seiten:
Mit Urteil vom 12. Mai 1998 - 312 O 85/98 - "Haftung für Links" hat das Landgericht (LG) Hamburg entschieden, dass man durch die Anbringung eines Links die Inhalte der eingebundenen Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das LG - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.
Ohne auf die Diskussion um dieses Thema im WWW weiter einzugehen, wären wir selbstverständlich übel überrascht, auf den von uns verlinkten Seiten Dinge zu finden, von welchen wir uns ausdrücklich distanzieren müssten!