Brun v. S.

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Brun

von Schönebeck

 

(35.) Brun von Schönebeck

descriptio corporis Mariae

201 her schreib ir daz geloubet:
herzelib goldin ist din houbet,
eine krone han ich dir geschaffen -
daz bedute vorstan wol di pfaffen -
205 von dren hoen bergen,
der namen will ich nicht vorbergen:
der eine heizit Ammona,
der ander also ich vorsta
Sanir, der dritte Hermonin.
210 dine har, vrouwe, gestellet sin
als manicher zegen samenunge,
sus schribit Salomon der junge,
di ze genade komen durch den phat
von dem hoen berge Josaphat.
215 din antlitz zwiveldiclichen schone,
do mit ich dich, vrouwe, krone.
abir schribit Salomon der koning
siner vrouwen wundirliche ding:
vor ware din oren sint gestellet,
220 ich enruche wer do wedir bellet,
als zwene goldine orringe
mit silberine wormen undirslingen,
dine ougen geschaffen durch minen lon
als ein vischtich in Esebon
225 an der vil tochtere phorten.
daz bescheide ich sust mit worten.
trut vrouwe schone als ein engil
ja sint geschaffen dine wengil,
also zubrochene epfele da
230 di man nennit mala punica.
ouch ist gestellet vrouwe dine nase,
ab ich an der schrift icht twase,
also ein torm gebuwet ho
uf dem hoen berge Libano
235 und der sich habe gekart
hin zu Damasken wart.
din munt ist rubines var,
daz ist an der warheit war.
ja sint geschaffen als ich wene
240 dar inne dine wizen zene
also beschorne schafe
ich sage iz nicht an dem schlafe,
di von der trenke uf gan.
dine lippen luchten san
245 also zwei rote harsnure,
ich envorlore nicht ab ich swure,,
trut herzeliche vrouwe,
din hals ist geschaffen an schouwe
alsam der turm Davidis,
250 der mit erkern wol geziret is.
mit lobe ich dich vorbaz gruze,
vrouwe din
druzzil ist so suze
als eines paradises roch,
daz merke an desim sproch.
255 vrouwe, dine bruste beiderhalber
sint recht geschaffen als bockes kalber,
die beide zweselinge sint.
dine hende trut libez kint
gemachit wol und goltvar,
260 mit blumen undirsprengit hie und dar.
der blumen namin ist in bi,
di sint genant iacincti.
di warheit ist mir ein gezuch,
daz gar helfenbeinin ist din buch,
265 mit edelen saphiren undirsprenget,
waz tuchte di rede me gelenget,
sprach Salomo der konstabel,
ja vrowe ist gestalt din nabel
als ein gedretir nap trankes vol,
270 der nimmer itel werden sol.
vrouwe ja ist ouch din krenke
wol gestalt an der lenke
also zwei vorspan bekant
di volbracht haben kunsters hant.
275 ouch sint geschaffen vrouwe reine
dine beine also mermelsteine,
di gelegin sint lange wile
uf zwene guldine pfile.
ich sal mich vil kleine muen,
280 dine vuze an dinen schuen
sint rittirlich gestellet wol.
sint ich vorbaz sprechen sol:
din schone din gute din togunt,
din kuscheit din vletige jogunt
285 hat mich gewundit swestir min,
daz ich an minen ougen lide pin.

 

 

© Dr. Rüdiger Krüger, Rheda-Wiedenbrück 2006
Kontakt: mailto:siegfriedcarl@hotmail.com
letzte Änderung: 28.05.00

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