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PERSONARUM DESCRIPTIO

A CORPORE

 

2. DIE 'PERSONARUM DESCRIPTIO A CORPORE'
- Ein Abriss von der Antike bis in die Stauferzeit - 

Seitdem Ernst Robert Curtius für den deutschsprachigen Raum sein grundlegendes Werk über "Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter" 1948 vorlegte und damit, sowie mit seinen in den vorangehenden zehn Jahren erschienenen Aufsätzen, die neuere Toposforschung begründete,(1) und nachdem uns im französischen Sprachraum schon 1924 Edmond Faral zudem einen Großteil des notwendigen dokumentarischen Materials über die Tradierung der lateinischen Schulrhetorik im Mittelalter an die Hand gegeben hat,(2) begann sich die Forschung breiter mit den Wechselwirkungen zwischen den theoretischen Poetiken und der poetischen Praxis des Mittelalters auseinanderzusetzen.

Es ist hier nicht der Ort, das Lehrgebäude der spezifisch mal. Spielweise der aus der Antike tradierten Rhetorik und darin der auf das Texterstellen zielenden Poetik zu erörtern - eine reichhaltige Literatur sowie einschlägige Artikel in Lexika halten diesen Bereich weitestgehend aufgearbeitet zur Verfügung.(3) Zahlreiche Einzelstudien sind den Auswirkungen der mittelalterlichen Schulrhetorik - sie war als Teil des Trivium einer der wichtigsten Bestandteile im Curriculum des mittelalterlichen Bildungswesens - sowie der tradierten Topoi auf die volkssprachlichen poetischen Werke des Mittelalters gewidmet.(4)

Innerhalb des Rhetorik-Lehrgebäudes der Antike nimmt die descriptio und v.a. die personarum descriptio a corpore gegenüber der mittelalterlichen Ausprägung einen vergleichsweise geringen Stellenwert ein.(5) Sowohl im griechischen, wie auch im davon abhängigen lateinischen Bereich sind die wichtigsten genera der Rhetorik das genus iudicale und das genus deliberativum, die Gerichts- und die Staatsrede; beides genera, in welchen ein Redepublikum (Richter/Geschworene bzw. Volksversammlung) zur Entscheidungsfällung über einen in der Rede dargestellten Sachverhalt aufgefordert ist. Der Gegenstand der Rede wird ernstgenommen, ihm muss Wahrheit, Übereinstimmung mit der Realität bescheinigt oder abgesprochen werden. Anderes gilt für den erst in der Kaiserzeit(6) und Spätantike zu voller Blüte entfalteten genus demonstrativum.(7) Hier nun ist der Redegegenstand nicht mehr primär als juristisch oder legislativ zur Entscheidung aufgerufene Sache wichtig, sondern reine Exhibition der Redekunst, d.h. die Redegegenstände sind völlig frei wählbar. "Die Exhibition der Redekunst ist so gegenständlich auf die Exhibition der Schönheit der Gegenstände orientiert: die Schönheit der Gegenstände wird beschrieben und gelobt. Das Lob der Schönheit ist die Hauptfunktion der epideiktischen Rede."(8)

In unserem Zusammenhang ist hierbei auf zwei Komponenten hinzuweisen. Da wäre zunächst die ethische: Das Schöne, dem dialektisch das Hässliche gegenübersteht, ist, wenn das Lob ernst gemeint ist, d.h. dem wahrhaft Schönen gilt, auch das ethisch Gute, dem wiederum dialektisch das Böse gegenüber steht, dem der Tadel gilt. Anders ausgedrückt ist die lobenswerte, schöne Person stets auch ethisch vollkommen, wie die ethisch vollkommene dadurch schön und eben lobenswert wird.(9) Die zweite, auf anderer Ebene liegende Komponente des Zitatinhalts betrifft die potentielle Loslösung der epideiktischen Rede aus der auf öffentliche Rede zielenden Rhetorik, d.h. den Übergang des genus demonstrativum in die Poesie. Hier ist die Schnittstelle zwischen ungebundener und gebundener Rede, zwischen zweckgebundener Rede und letzthin zweckfreier Poesie; wobei das Verhältnis zwischen genus demonstrativum und Dichtung ein wechselseitiges ist. Die Poetik, die aus der Rhetorik erwächst, übernimmt in ihrem Emanzipationsprozess deren Techniken, wie sie ihre tradierten Formen dieser überlässt; letztlich wird die Rhetorik zur Poetik.(10)

Nach den Grundsätzen der antiken Rhetorik können die Gegenstände der lobenden wie auch der tadelnden Rede Götter, Menschen, Tiere und Unbelebtes sein. Wenden wir uns hier direkt dem Menschen zu: "Laudantur vel vituperantur homines" und hier der Untergruppe "II) ex tempore quo ipsi vivunt, speciatim: [...] B) ex corpore, speciatim: 1) ex pulchritudine, describendo et enumerando singula membra."(11) In enger Verbindung zur personarum descriptio stehen die loci a persona, nach welchen die argumenta a persona in der Rede aufgefunden werden können, da sie bei der Analyse des epideiktischen Personenlobs heranzuziehen sind. Der für unseren Zusammenhang wichtige habitus corporis nimmt hierbei einen untergeordneten Stellenwert ein.(12) Wir werden hierauf bei der Darstellung der mittelalterlichen Rhetorik-Vorstellungen zur personarum descriptio nochmals knapp zurückkommen müssen.

Wir sehen, dass das Lob der Schönheit einer Person, gebunden an die Beschreibung der äußeren Schönheit des Körpers, der immer auch die hohe innere Wertigkeit entspricht,(13) einen wenn auch kleinen, so doch fest umrissenen Stellenwert im Lehrgebäude der antiken Rhetorik hatte.(14) Im Trivium, dem wichtigsten Bereich wissenschaftlicher Propädeutik der septem artes liberales im mittelalterlichen Studienbetrieb, nahm neben der Grammatik und Dialektik die Rhetorik die vorherrschende Stellung ein. Es lässt sich so eine ungebrochene Traditionslinie aus der Spätantike bis in das Hochmittelalter, den uns hier vordringlich interessierenden Zeitabschnitt des 12. und 13.Jhs, an Schriften zur Rhetorik feststellen. V.a. Cicero und die diesem bis in die Neuzeit zugeschriebene 'Rhetorica ad Herennium' sowie Horaz wurden zur Errichtung der diversen mal. Rhetorikgebäude ausgeschlachtet. Wir wollen den komplizierten Entstehungsbedingungen der Rhetoriken des Hochmittelalters nicht weiter nachgehen,(15) sondern unser ganzes Augenmerk sogleich dem Bereich der personarum descriptio zuwenden. Interessanterweise ist in den spätantiken und mittellateinischen Rhetoriken die Beschreibungslehre der am breitesten ausgebaute Bereich. Im folgenden sollen uns v.a. die um 1175 entstandene 'Ars versificatoria' des Matthäus von Vendôme, die ca. ein Drittel ihres Umfangs der descriptio widmet, sowie die beiden nach 1200 entstandenen Werke Galfreds von Vinsauf, die 'Poetria nova' und das 'Documentum de modo et arte dictandi et versificandi', quasi als Gerinnungsprodukte der praktizierten Schulrhetorik um 1200 die Folie für die weiteren Überlegungen abgeben.(16)

In den drei genannten Werken, v.a. bei Matthäus von Vendôme, werden uns die Techniken der personarum descriptio an die Hand gegeben, und dieses System der Personenbeschreibung ist in seiner exakten Strenge ganz Eigentum des lateinischen Mittelalters.(17) Wie schon für die antiken Rhetoriken sind auch hier die locis descriptionis, die Attribute der Person wichtig: "Sunt agitur attributa personae undecim: nomen, natura, convictus, fortuna, habitus, studium, affectio, consilium, casus, facta, orationes."(18) Hierbei ragen die attributa a natura heraus, die in die drei Untergruppen a corpore, ab anima und extrinseca (a patria, ab aetate, a cognitione und a sexu) zerfallen,(19) wobei die uns hier vordringlich interessierende Untergruppe a corpore sehr knapp mit einem literarischen Hinweis abgetan wird. Dieser Mangel an theoretischen Ausführungen wird jedoch wett gemacht durch die im Rahmen der personarum descriptio gegebenen Beispiele, unter welchen die puellae descriptio eine besondere Stellung einnimmt.(20) Das vollständige Portrait einer Person hat zu bestehen aus einer Erörterung ihrer Physis und ihrer moralischen Eigenschaften. Für letztere lässt sich kein festes Modell feststellen, häufig unterbleibt diese Erörterung auch ganz. Für die Beschreibung der physischen Qualitäten, die personarum descriptio a corpore, lässt sich jedoch ein exaktes Muster festmachen, das eine stets fast gleichbleibende Abfolge der Körperteile bringt.

Wie nun sieht dieses Beschreibungssystem aus? De Bruyne, Faral, Brinkmann und Gallo haben diverse Vorläufer einer exakten Beschreibung des Körpers, die von oben nach unten, d.h. von Kopf bis Fuß verlaufen sollte, aufgearbeitet,(21) sie zeigen jedoch auch, dass die Striktheit des mittelalterlichen Beschreibungssystems früheren Zeiten fremd war: "Der antik-klassischen Periode ist ein System solcher Strenge unbekannt. Was Cicero, de inventione (1,24ff.), was der auctor ad Herennium (IV, 49-50; effictio et notatio) und was schließlich Horaz (Ars poetica, 144ff. und 155ff.) zur Personenbeschreibung sagen, sind allgemeine Ratschläge und Empfehlungen, die zwar die Ausprägung eines strengen Beschreibungssystems [...] nicht ausschließen, aber doch auch keineswegs notwendig bedingen."(22)

Den wohl stärksten Einfluss auf die personarum descriptio a corpore des Mittelalters hat das Theoderich-Portrait ausgeübt, das uns Sidonius Apollinaris in seinen 'Epistulae' gibt,(23) hierauf weisen alle neuzeitlichen Kommentatoren der mal. Rhetoriken hin. Galfred von Vinsauf gab schon um 1200 die Anweisung: "recurrite ad secundam epistulam Sidonii, ubi describit regem Theodoricum quantum ad habitum corporis [...]."(24)

Das Personenbeschreibungssystem, wie es sich Galfred von Vinsauf und Matthäus von Vendôme sowie weiteren Quellen entnehmen lässt, hat folgende Abfolge:(25)

Kopf - Haare - Stirn - Augenbrauen - Nase - Augen - Gesicht (und Teint) - (Ohren) - Mund - Lippen - Zähne - Kinn - Nacken - Hals/Kehle - Schultern - Oberarme - (Unterarme) - Finger - Hände - Brust (-Kasten) - Taille - (Hüften) - (Bauch) - Beine (Oberschenkel - Knie - Unterschenkel) - Füße.

Interessant ist an der Beschreibung des Galfred mit seinen Vergleichsworten v.a. die Nähe zum Hohen Lied, auf dessen Beschreibungen körperlicher Schönheit wir weiter unten eingehen werden. Die Farben Rot und Weiß wie die zugehörige(n) Blume(n) (Rose und) Lilie, die uns auch in anderen Beschreibungen auffallen und selbstverständlich auch der Ovid-Rezeption entstammen können, und weitere Bilder und Vergleiche weisen in diese Richtung. Als zweites ist interessant, wie er im Zusammenhang der expliziten Frauen-Schönheits-Beschreibung nach der Taille die Partie des Unterleibs beredt verschweigt: "Taceo de partibus infra:/Aptibus hic loquitur animus quam lingua."(26)

Diese personarum descriptio a corpore mit ihrer hier nicht weiter ausgeführten Bildersprache - und in diesem Bereich variieren die Beschreibung des Mannes und die der Frau nochmals - ist in Vollständigkeit in der volkssprachigen Literatur des Mittelalters selten zu finden. Wichtigster Bestandteil ist die Beschreibung des Kopfes, da sich nach mal. Doktrin aus der Physignomie des Gesichtes der Seelenzustand des beschriebenen Menschen ablesen lässt.(27) Der Hauptunterschied der Körperbeschreibung zwischen den Geschlechtern ist darin zu sehen, dass beim Mann die Stärke und der Mut durch sie unterstrichen werden soll, bei der Frau jedoch die den inneren Werten korrespondierende äußere Schönheit - mit den aus dem Blickwinkel des Mannes zur weiblichen Schönheit unbedingt wichtigen Körperteilen - im Vordergrund steht.(28) Von hier aus ist zu verstehen, warum die personarum descriptio in der Literatur des Mittelalters v.a. im Hinblick auf die junge, schöne, mit körperlichen Reizen reich ausgestattete Frau große Wichtigkeit erlangte.

Mit Sicherheit ist die hier dargestellte Bedeutung der Körperbeschreibung nicht ohne Wirkung auf die profane, volkssprachige Literatur des Mittelalters geblieben,(29) sei es, dass die Autoren selbst eine die Rhetorik umfassende Bildung genossen haben - für Hartmann von Aue und Gottfried von Straßburg ist dies anzunehmen -, sei es, dass der Kontakt mit der mlat. Lyrik rhetorisch geschulter Kleriker oder fahrender Scholaren Vorbildfunktion für das eigene Schaffen gehabt hat.(30) Es ist dies jedoch keineswegs die einzige Quelle, aus welcher die Autoren mhd. Personenbeschreibung in Epik oder Lyrik ihre Muster bezogen haben können.

 

Anmerkungen

  1. Vgl. Curtius (1948/1967); ders. (1938,1); ders. (1938,2); ders. (1941,1); ders.  (1941,2); ders. (1949).
    Siehe auch die Beiträge in den Sammelbänden: Bäumer (1973); Jehn (1972), hier S.320-348 breite biographische Angaben.
    Kritisch zum Curtiusschen Topos-Begriff z.B.: Mertner (1956) S.178-224. Vgl. auch den Versuch von Bornscheuer (1976), die Topik wieder von der Gründung in Aristoteles her in einen neuen soziologischen, gesellschafts- und ideologiegeschichtlichen Gesamtzusammenhang zu stellen; hier S.138-149 eine kritische Darstellung des Curtiusschen Toposbegriffs sowie S.149-158 des kritisch-erweiternden Ansatzes von Mertner.

  2. Vgl. Faral (1924); hier auch weitere ältere Literatur zur Rhetorik-Rezeption des Mittelalters und deren Einfluss auf die romanische volkssprachige Literatur.
    Wichtige Quellen zur spätantiken und mal. Rhetorik auch in: Halm (1863).

  3. Verwiesen sei hier als Standardwerke auf: Lausberg (1973) 2 Bde; Curtius (1967); de Bruyne (1946) 3 Bde, v.a. Bd.3; Brinkmann (1928) v.a. S.29-81; ders. (1980). Vgl. auch die Beiträge in: Murphy (1978) v.a. S.3-142 über die rhetorischen Theorien des Mittelalters.

  4. Vgl. für die mhd.Literatur, z.B. zum Natureingang im Minnesang: Wulffen (1963); zum locus amoenus: Thoss (1972); zur poetischen Technik des frühen Minnesangs: Grimminger (1969); zum Verhältnis Gottfrieds von Straßburg zur Poetik: Sawicki (1931), in diesem frühen Werk auf S.13-55 ein knapper aber profunder Abriss der rhetorisch-poetologischen Tradition im Mittelalter.
    Kuhn (1985) hat kürzlich anhand der Prolog-Technik mal. Epiker und der darin behandelten Literaturauffassungen Anregungen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Dialektik zwischen traditionsgebundener Rhetorik-Rezeption und je unterschiedlicher dichterischer Eigenleistung gegeben. Hier S.7-24 eine Hinführung zum Spannungsverhältnis "antike Rhetorik" versus "christliche Ästhetik"; reichhaltige Literaturhinweise!

  5. Vgl. zum folgenden v.a.: Lausberg (1973) §239ff u.§810ff; Lausberg gibt hierbei jeweils die antiken Autoren an, auf welche sich seine rhetorischen Theoreme beziehen.

  6. Zum möglichen Einfluss der griechischen jüngeren Sophistik auf die Rhetorik der Kaiserzeit und damit mittelbar auch auf das Mittelalter vgl.: Brinkmann (1928) S.65-68.

  7. Selbstverständlich ist die epideiktische Rede immer schon auch Bestandteil des genus iudicale (und in etwas geringerem Maß des genus deliberativum) gewesen, denn das argumentum a natura, das die qualitates animi et corporis erörterte, wurde hier naturgemäß zur Überzeugung eingesetzt.

  8. Lausberg (1973) §239, S.130.

  9. Vgl. schon: Aristoteles, Rhetorik 1366a; (1980) S.47.

  10. Vgl. Curtius (1967) S.79:"wir sahen [...], daß die Lobrede zu einer Lobtechnik wurde, die sich auf jeden Gegenstand anwenden ließ; daß auch die Poesie theoretisiert wurde. Das bedeutet nichts anderes, als daß die Rhetorik ihren ursprünglichen Sinn und Daseinszweck verlor. Dafür drang sie in alle Literaturgattungen ein. Ihr kunstvoll ausgebautes System wurde Generalnenner, Formenlehre und Formenschatz der Literatur überhaupt."

  11. Lausberg (1973) §245.

  12. Vgl. Lausberg (1973) §376; neben genus, nation, patria, sexus, educatio et disciplina, fortuna, studia, animi natura u.a., d.h. auf Herkunft, Geschlecht, Erziehung, Lebensverhältnisse und Seelenzustand bezogene loci auch als 7.locus der habitus corporis.

  13. Dies kommt v.a. in Kommentaren zum Hohen Lied immer wieder zum Ausdruck, vgl.: de Bruyne (1946) Bd.3, S.36f.

  14. Zur Prunkrede und ihrer Bedeutung in der Antike und ihrer Auswirkung auf das Mittelalter vgl.: Curtius (1967) S.78f, 163-168 u.ö.

  15. Vgl. die Aufarbeitungen in: Sawicki (1932) S.13-55; Faral (1924); de Bruyne (1946); Curtius (1967) v.a.S.27-88 u.435-461.
    Siehe auch die bei Curtius (1967) S.58-64 gegebenen Listen der mal. Schulautoren, v.a. die im 'Laborinthus' Eberhards des Deutschen aufgeführten: Faral (1924) S.358ff.

  16. 'Ars versificatori', 'Poetria nova' und 'Documentum' ediert in: Faral (1924) S.109-193, 197-262, 265-320. 'Poetria nova' jetzt auch in: Gallo (1971) S.14-129 (mit engl. Übersetzung).

  17. Vgl. Brinkmann (1928) S.52: "Wandel von Beweglichkeit [antik] zu größerer Starrheit [mal.]." "Eine stengere Regelung wird vollzogen."

  18. 'Ars versificatoria' I.77. S.o.Anm.19.

  19. 'Ars vers.' I.79-82.

  20. Vgl. 'Ars vers.' I.38-59. Siehe zur Wirkung auf die mlat.Liebesdichtung: Brinkmann (1925) S.90-93.
    Vgl. zu alledem stets: 'Poetria nova' V.559-672 (Zählung nach Gallo (1971), die geringfügig von Faral (1924) abweicht).

  21. Vgl. de Bruyne (1946) v.a. Bd.1, S.287ff u.Bd.2, S.173ff; Faral (1924) v.a. S.79ff; Brinkmann (1928) S.54ff; Gallo (1971) S.177-187.

  22. Baehr (1956) S.124f.

  23. Vgl. Epistulae I,2 §2 (MGH Auct.ant.VIII, S.2f), in: Faral (1924) S.80f; strenge Abfolge von oben nach unten mit genauer Benennung der einzelnen Körperteile.

  24. 'Documentum' II,10.

  25. Ich halte mich hier an die Reihung nach Galfreds 'Poetria nova' V.568-602, da dieser in V.567 ausdrücklich auf die Beschreibung weiblicher Schönheit abhebt - und diese interessiert uns hier ja besonders. Vgl. Gallo (1971) S.185.
    Die von Faral (1924) S.80 gegebene Reihenfolge der Beschreibung, die Leube-Fey (1971) S.20 übernimmt, und die von Baehr (1956) S.124 anhand des provenzalischen Versromans 'Flamenca' V.1583-1620 aufgestellte weichen von der Galfreds nur in wenigen Punkten jeweils ab, die Positionen in Parenthesen sind aus diesen Reihungen ergänzt. Vgl. auch die von Brinkmann (1925) S.90-92 gemachten Anmerkungen.

  26. 'Poetria nova' V.599f. Übers: "Ich schweige von den Gegenden die darunter folgen: hierüber weiß die Vorstellung/Seele besser zu sprechen als die Zunge."

  27. Vgl. de Bruyne (1946) Bd.3, S.36 zur etymologischen Auslegung des Hohen Liedes durch Honorius von Autun [d.i. Honorius Augustodunensis, vgl. Ohly (1958) S.251f/Anm.6]: "Une troisième définition etymologique nous remet elle aussi en plein tradition : 'Decorus dicitu quasi decor oris: per faciem, enim homo cognoscitur'. Le visage est la synthèse de l'Homme, c'est aussi par lui que s'exprime l'âme."

  28. In der von Baehr (1956) analysierten 'Flamenca'-Stelle wird das Äußere des Helden Wilhelm von Nivers beschrieben. Dass hier die Ober-, Unterarme ;und Schultern ;(stark wie Atlas), die Seiten des mächtigen Brustkastens ;sowie die Hüften;, Ober- und Unterschenkel ;mit Knie ;besonders erwähnt werden, ist von dieser Funktion her nicht verwunderlich.

  29. Für den romanischen Bereich haben Baehr (1956) und Leube-Fey (1971) die Wirkung aufgearbeitet. Für die mlat., romanische und deutsche Lyrik des MAs gilt noch immer vorbildlich: Brinkmann (1928); sowie aus neuerer Zeit z.B.: Dronke (1968) 2 Bde.

  30. Die Texte der 'Carmina Burana' zeigen beispielsweise, in welch hohem Maß das Schulwissen, zu dem neben theoretischen Schriften auch die Lektüre antiker Autoren (z.B. Vergil, Horaz und v.a. Ovid) gehörte, Eingang in die mlat. Lyrik gefunden hat. Brinkmann (1925) S.92f weist auf diesen engen Bezug in Einzelheiten hin. CB 67 und 156

 

 

© Dr. Rüdiger Krüger, Rheda-Wiedenbrück 2006
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letzte Änderung: 07.05.00

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