Vorwort zu Printausgabe
Ein zwiefaches Anliegen hat die
vorliegende Faksimileausgabe des sog. «Bäderbüchlein» aus der Feder des
Nürnberger Barbierers, Wundarztes und Meistersingers Hans Folz.
Da wäre zum einen ganz vordergründig der Anlass, dass das
Staatsbad Wildbad zur Wiedereröffnung des historischen Eberhardsbades eine dem
Ereignis kompatible Schrift vorlegen wollte, welche das Wildbad in seiner
historischen Bedeutung würdigt. Da Wildbad im Folzschen «Bäderbüchlein» -
wie wir noch zeigen werden - eine herausragende Rolle einnimmt, ist wohl die
Kompatibilität gegeben. Und so mag in einem Absatz der diesen Band
abschließenden Studie der Blick ganz auf die Erwähnung Bad Wildbads im
«Bäderbüchlein» fokussiert werden. Dies wird neben der Würdigung der Stadt
zudem eine Richtigstellung von unpräzisen, bzw. zirkulären Forschermeinungen
bringen.
Womit wir schon beim zweiten Anliegen wären, die Beschäftigung
mit dem «Bäderbüchlein» zu befördern. Wobei hierbei die Beförderung in
zwei Richtungen verlaufen sollte. Erstens wird sich durch die Aufmachung des
Bandes mit Faksimile des ältesten Druckes, zeilengetreuer Umschrift, Wort- und
Namensverzeichnis, sowie einer notwendigerweise knappen Studie zu Hans Folz und
zum «Bäderbüchlein» so mancher Laie des wichtigen Werkes annehmen und
einfach zum Spaß darin schmökern, nach dem Motto: Historie zum Anfassen! Zum
anderen soll diese Aufmachung, die sich außerdem durch ein zwar nicht
vollständiges - dies würde den Rahmen des Bandes sprengen - aber hilfreiches
und ausführliches Literaturverzeichnis auszeichnet, v.a. jüngere
Forscher/innen, Student/innen der Germanistik, Geschichte oder Medizin anregen,
sich mit diesem herausragenden Werk der Literatur-, Publikations- und
Wissenschaftsgeschichte auseinander zu setzen.
Die folgende Faksimilierung folgt nicht dem in München
liegenden einzigen Exemplar des ersten «Bäderbüchlein» Druckes, der wohl
1491 in der Offizin Peter Wagner in Nürnberg erschienen sein dürfte, sondern
dem durch Heitz 1896 in Straßburg herausgegebenen Faksimile, dessen in
Stuttgart befindliches Exemplar ein wesentlich besseres Druckbild und bessere
Reproduktionsmöglichkeiten als das Münchener Original bietet.
Für die Abdruckgenehmigung und vielfältige Hilfen bei der
Literaturbeschaffung sei der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
herzlich Dank gesagt.